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2014/05/20

Klappe die Erste - uuuund Action!



Was schenkt man als Filmfan, einem Filmfan zum Geburtstag? Und dann auch noch zum 30sten?

Eigentlich war uns direkt klar, es muss ein Gutschein für das Drive In Autokino in Köln Porz sein. Mein Freund und ich waren schon diverse male dort und haben uns dem Flair vergangener Filmzeiten hingegeben. Sicherlich haben Harry Potter und Co. nichts mehr mit den schwarz-weiß Schätzchen der 50er Jahre zu tun, doch die Atmosphäre, die ein Autokino ausstrahlt ist einfach einmalig und lässt einen auch heute noch ein wenig den Glanz alter Zeiten spüren.


Zu dem ist jeder Besuch ein kleines Abenteuer. Zum Einen muss man früh genug da sein, um noch den perfekten Stellplatz direkt vor der Leinwand zu bekommen, und das Wetter sollte man auch nicht verachten. Im Sommer wird es später dunkel, so kann es sein, dass man düstere Filme anfangs nur erahnen kann. Im Winter gibt es für die Hartgesottenen Heizöfchen auszuleihen, die man an die platzeigenen Steckdosen ansteckt und dann ins Wageninnere hängt…einen Lappen für die beschlagenen Scheiben sollte man daher immer dabei haben ;)

Sehr nett anzusehen ist es auch immer wieder, welche Autos den Vorstellungen beiwohnen. Von den dicken Schüsseln, die sich die Jungs von ihren Papis ausgeliehen haben, um die Liebste zu beeindrucken, bis hin zum VW Bulli, auf dessen Dach es sich die Besitzer gemütlich machen, um noch besser zu sehen ist wirklich alles dabei…manchmal könnte man denken, man sei auf einem Autotreff gelandet. 

Eine kleine Anekdote ;)
Bei Tiefer, breiter, teurer sollte man allerdings auch Acht geben. Ich spreche da aus Erfahrung. Mein Freund meint auch, dass es besonders chic ist, wenn man seinen Wagen bis auf wenige Zentimeter über den Boden legt und bei jeder Fahrt auf Steinchen, Bodenwellen und Schlagloch-Ausweichtour gehen muss. Nun ja, Autokinohubbel gehören nun auch zu dieser Gefahrenliste. Damit man sich selbst beim Filmeschauen nicht im Weg steht, sind quer vor der Leinwand reihen von Asphaltdellen, auf die die Autos mit ihren Vorderrädern fahren sollen, um eine leichte Neigung aufwärts zu haben. Mit einem normalen Auto ist das auch gar kein Problem. Mit einem tiefergelegten Golf kann man sich schon mal die ebenfalls sehr tiefe Frontschürze abfahren. Es hat beim drauf fahren schon so komisch geknirscht  und als wir nach dem Film wieder runter wollten ist aus dem Knirschen ein Knacken geworden und die Frontschürze durfte bei uns im Wageninneren zurück nach Hause fahren.  Aber Männer wollen ja nicht lernen ;) Als ich den Vorschlag gemacht habe, das nächste mal mit meinem kleinen Hochbeinigen Micra zu fahren, hieß es nur „Nein – jetzt weiß ich ja wie ich da hochzirkeln muss.“  Ich glaube allerdings eher, dass mein Micra zu unchic ist, um dann mit den anderen Autos mitzuhalten ;)

Anleitung Filmklappe aus Pappkarton

 


So, nun aber zu dem Geschenk. Die Gutscheine waren gekauft, nur noch die passende Verpackung hat gefehlt. Eine Alu-Filmdose kann ja jeder (bzw. die kriegen wir im Leben nicht mehr bis Samstag) – also sind wir uaf die Idee mit der Filmklappe gekommen. 

Eine Original Vorlage haben wir  - die Filmklappe von der kölner Serie „Sieben Birken“ von 1992.
Um diese nachzubauen haben wir uns 2mm starke Pappe (die Rückseite von einem Zeichenblock kann auch verwendet werden) und schwarzes Tonpapier besorgt. Zudem einen weißen Kreidestift, weiße Acrylfarbe, Tafelfolie, und eine Schraube mit Hülsenmutter für das Scharnier. (zudem solltet ihr Kleber, oder Holzleim, ein Teppichmeser, eine Bohrmaschine und leicht löslichens Tesafilm zu hause haben)

Auf der Rückseite der original Filmklappe sind noch ganz viele Aufkleber von den gedrehten Takes
 
Da die Klappe Originalgröße haben sollte, haben wir unser Holzexemplar auf die dicke Pappe gelegt und diese in 3 Stücke geschnitten, die wir dann mit Holzleim zusammengeklebt haben. Zwar ist die Klappe dann noch dünner als das Original, aber wir wollen sie ja auch noch irgendwie geschnitten bekommen ;)

Nun die Umrisse der 2 Klappenteile auf die Pappe übertragen und mit einem stabilen Teppichmesser ausschneiden. Die runden Kanten können im Nachhinein super mit etwas Schleifpapier geglättet werden.

Mit Tafelfolie lässt sich die Klappe immer wieder neu beschriften

Nun haben wir auf Vorder und Rückseite das Tonpapier geklebt. Die Ränder kann man mit etwas schwarzer Farbe anmalen. 

Um die Schrift und Linien auf die Klappe zu übertragen, habe ich das Original eingescannt und in 100% wieder ausgedruckt. Die Rückseite dieses Ausdrucks habe ich großzügig mit der weißen Kreide  angemalt und auf der Pappklappe positioniert. Wenn man nun mit einem spitzen Bleistift die Linien und Schrift nachzeichnet überträgt sich die Kreide auf das schwarze Papier.

Für die Typo braucht man viel Geduld und eine ruhige Hand
 
Der nächste Schritt ist der, für den man eine ruhige Hand und viel Geduld braucht. Mit einem sehr feinen Pinselchen und weißer Acrylfarbe geht es daran die Schrift nachzumalen. Die Linien und das Streifenmuster am oberen Rand kann man super mit diesem milchigen Tesafilm abkleben, da es sich wieder Rückstandslos entfernen lässt, ohne das Papier zu zerreißen. 

Das Scharnier, damit sich das ganze auch bewegen kann

Wenn man damit fertig ist muss man eigentlich nur noch das Scharnier bauen. Da die Klappe doch relativ dick ist, haben wir uns entschlossen unser Glück mit einem Holzbohrer zu ersuchen. Wenn man Pappe schon wie Holz schleifen kann, muss ja auch das klappen?! Und tatsächlich Loch drinne Schraube durch und fertig.  Naja, fast fertig. Zwar könnte man nun auf der Pappe mit Kreide schreiben, doch mit dem Entfernen und wieder neu beschriften käme das Tonpapier wahrschei nlich nicht so gut zurecht, daher haben wir die Felder, in die geschrieben werden soll noch mit Tafelfolie beklebt um dem neuen Besitzer auch dauerhaft eine Freude machen zu können…wer weiß, vielleicht will er sich, je nach dem wie der Abend läuft ar nicht mehr dran erinnern ;)

Original und Fälschung

Was meint ihr denn? Hält unsere Filmklappe aus Pappe dem 1 zu 1 Vergleich mit dem Original stand?

Der Geburtstag war übrigens super! Und das Geschenk ist, glaub ich auch gut angekommen ;)